Skateboardverbot in Madrid? Wehret den Anfängen! !UPDATE!

UPDATE 16.02.2018

Am 22. Februar ist die erste Demonstration in Madrid geplant. 19 Uhr am Plaza de Cibeles / Madrid

Sehr kurzfristig leider

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Die Formel für ein langes Leben ist unter anderem, sich nicht mit schlechten Nachrichten vor dem ersten Kaffee zu befassen. Lieber erstmal Kaffee trinken, Frühstücken und sich dann dem Unvermeidlichen zu stellen.  Heute morgen wurde der Kaffee kalt…

Der Stadtrat von Madrid hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, in dem das Skate/Longboarden auf öffentlichen Straßen verboten werden soll. Auf der anderen Seite wird die Nutzung von batteriebetriebenen „Mobilitätshilfen“, wie z.b. Segways, Rollern und wahrscheinlich auch elektrischen Longboards erlaubt, wenn sie denn nicht die Endgeschwindigkeit von 20 Stundenkilometern nicht überschreiten.

Anscheinend handelt es ich um eine Art Bauernopfer. Irgendwas muß man ja verbieten, wenn man endlich die elektrischen Dinge erlaubt. Ein solches Verbot kann jederzeit in jeder großen oder auch kleinen Stadt in Deutschland beschlossen werden. Spanien ist nur der Anfang. Wir erinnern uns an Torremolinos, wo ebenfalls ein Verbot ausgesprochen wurde. Die Proteste konnte man bis Flensburg hören.

Solidarität!!!

Da gibt es kein Punkrocksyndrom… nach dem Motto: we are Punks, we dont care. Denn die Folgen für so ein Verbot wären katastrophal für die Branche. Jeder Ordnungsamtsmitarbeiter könnte dann Bretter konfiszieren. Jeder Skater würde einen Strafzettel erhalten.

Konfiskation (lateinisch confiscatio) oder Konfiszierung bezeichnet die entschädigungslose Enteignung und Beschlagnahme von Gütern oder Vermögensteilen durch den Staat. Quelle: wikipedia

Aus diesem Grund bitten wir euch, die Petition zu unterzeichnen!

Bitte teilt unseren Beitrag. Es kann nicht Sinn eines Gesetzes sein, die umweltfreundliche Nutzung von Elektroscootern und Elektrolongboards freizugeben und auf der anderen Seite, das noch viel umweltfreundlichere Skaten zu verbieten. In den nächsten Wochen erwarten wir einen ähnlichen Beschluß zum Thema Elektromobilität in Deutschlands Städten. Nicht erst seit Charlie Guttenberg wissen wir, dass Politiker gerne den ein oder anderen Text abschreiben. Über Sinn oder Unsinn von den vielen Gesetzen die jeden Tag europaweit beschlossen werden, brauchen wir ohnehin nicht nachdenken. So wurde zum Beispiel das Fassungsvermögen für Kondome auf mindestens fünf Liter festgelegt oder der Krümmungsgrad von Gurken festgelegt. Der Wahsinn hat also Methode. Zudem ist die Lobby der Skateboarder nicht sonderlich groß. Denken sie… Und wir sind auch nicht soviele. Denken sie… Und Wähler ohnehin nicht. Denken sie…

Mit dem Zeichnen der Petition verhindern wir gleichzeitig diese Art Bauernopfer für Deutschland.

HIER  gehts zur Petition

https://www.change.org/p/ayuntamiento-de-madrid-abolici%C3%B3n-de-la-nueva-ordenanza-de-movilidad-sostenible?recruiter=72513370&utm_source=share_petition&utm_medium=copylink&utm_campaign=psf_combo_share_initial&utm_term=autopublish

Torremolinos war der Anfang

Am 27.10.2012 trafen sich Rollerblader, Skate- und Longboarder und andere Anhänger des Freizeitsports auf vier Rollen zu einer Kundgebung im Zentrum von Torremolinos auf dem Plaza de la Nogalera. Grund war das von Bürgermeister Montes (PP) ausgesprochene Verbot, sämtlichen Sport auf vier Rollen im gesamten Stadtgebiet von Torremolinos auszuüben.

Das Verbot ist gültig ab dem 1.November 2012 und wird bei Nichtbeachtung mit einem Bußgeld in Höhe von 600 Euro und mehr geahndet. Seit dieser Ankündigung macht sich landesweiter Protest breit, der sogar in deuschten Fachzeitschriften, Internetforen und auf Facbook Beachtung fand und heiß diskutiert wurde.

Jugendliche und erwachsene Fans dieses Freizeitsports werden unbegründet kriminalisiert und an der Ausübung Ihres Sports massiv eingeschränkt.

Gerade in Zeiten hoher Jugendarbeitslosikeit ist diese Entscheidung durch die Stadtverwaltung nur schwer nachvollziehbar, da hier die soziale und kulturelle Komponente des Sports komplett außer acht gelassen wird und gegen Beschwerden von Anwohnern abgewogen wird. Sicherlich gibt es auch Raum für Verbesserung bei der gemeinsamen Nutzung von Gehwegen von Fußgängern und Rollsportausübenden. Ein komplettes Verbot erscheint äußerst kontraproduktiv. Parteien wie die örtliche PSOE stellten Alternativen wie feste, zeitliche Nutzung oder bauliche Abgrenzungen der gemeinsamen Flächen vor, doch bisher ohne Erfolg.  Der Fraktionsvorsitzende Jose Ortiz Garcia (PSOE) machte sich am Samstag vor Ort ein Bild von dem Protest und sprach mit Betroffenen.

Die geplante Demonstration wurde in letzter Minute, wegen eines Formfehlers bei der Beantragung, von der Stadtverwaltung nicht genehmigt. Somit blieb den Sportlern nur die Möglichkeit sich im Zentrum Torremolinos zu versammeln, nicht aber zu marschieren (rollen). Zu der auf Facebook veröffentlichten Demonstration hatten rund 1000 Menschen Ihr Kommen zugesagt. Selbst Rollbrettsportler aus Madrid hatten sich solidarisiert. Wegen des Verbotes der Demonstration versammelten sich am Samstag dann nur ca. 200 Menschen. Auf eine Stellungnahme des Bürgermeisters wurde bis dato umsonst gewartet.

Knapp zwei Jahre später waren wir selbst an der Mittelmeerküste und fanden die Verbotsschilder, die Ordnungsstrafen von bis zu 15.000 Euro ankündigten. Das Skaten auf der Promenade blieb für uns ohne Folgen. Und es gab auch den ein oder anderen einheimischen Skater, der es sich dort gutgehen ließ. Der örtliche Skateshop hatte leider geschlossen.

Wir denken, dass die Politiker nicht ganz richtig bei der Einschätzung der Reichweite einer solchen Entscheidung liegen. Wenn schon 1.000 Skater nach an die Kleinstadt an der Mittelmeerküste fahren würden, was passiert dann erst an Protesten in einer Millionenmetropole wie Madrid?

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