Hallbergmoos bei München plant Surfers Paradise in Deutschland

Local Surfer bist du, wenn du aus Westerland, Biarritz, Hendaye oder Peniche kommst. Oder vielleicht in Zukunft auch aus Hallbergmoos…

Es gab viele Versuche über Crowdfounding oder private Investoren, eine Art Wavegarden nach Deutschland zu holen. Die meisten scheiterten, doch nun scheint es endlich in der Nähe von München zu klappen.

Was ist ein Wavegarden?

Hierbei handelt es sich um eine künstliche Welle. Im Gegensatz zur stehenden Welle, wie sie auf der Isar in München zu finden ist, wird beim Wavegarden eine „richtige“ Welle erzeugt. Bei der stehenden Welle wird diese durch Umlenken der Strömung erzeugt, während beim Wavegarden große Mengen Wasser mittels einem „Wavefoil“ bewegt werden und diese dann eine Welle entstehen lassen, wie sie von Surfern sonst nur an der Küste gefunden wird. Vom Design ähnelt der „Schieber“ dem Flügel eines Flugzeugs. Er bewegt sich mit 7,5 Stundenkilometer durch das Wasser und erzeugt so Wellen in einer Höhe von bis zu zwei Metern. Aber auch die spezielle Form des Beckens muß bedacht werden. Sie ist der natürlichen Küstenlinie nachempfunden. Sogar eine Insidewelle für die nicht so erfahrenen Surfer kann generiert werden. Überhaupt scheint die Anlage für Einsteiger perfekt zu sein. Denn sie generiert immer wieder das gleiche Wellenshape. Überraschungen sind also ausgeschlossen und die Verletzungsgefahr wird minimiert.

Erstmals ist diese faszinierende Konstruktion im schönen Baskenland südöstlich von Zarautz gebaut worden. Der baskische Name des Ortes: Aizarnazabal. Allerdings braucht ihr euch nicht auf den Weg zu machen. Man hat uns schon vor Jahren mitgeteilt, dass ein Besuch nur von Investoren gewünscht sei. Vielleicht hat sich dies geändert – fragt nach…

Im Laufe der Zeit entstanden Anlagen in Texas und  Wales. Geplant sind alleine fünf Anlagen in Europa und drei weitere in Großbrittanien. Auch der mehrfache Weltmeister Kelly Slater hat bereits eine Anlage konstruiert, die jedoch ein wenig anders funktioniert, wie die, die im Baskenland entwickelt wurde.

Über die technischen Funktionen gibt es noch keine Details, sie sollten aber der Funktionalität des Wavegardens oder der von Kelly Slater in nichts nachstehen. Wie nun die Münchener Welle genau funktionieren soll, werden wir euch erklären, sobald wir über weitere Infos haben.

Aber was hat Hallbergmoos damit zu tun?

Im kleinen Ort, der 25 Kilometer nördlich von München liegt hat am Dienstag der Gemeinderat getagt und unter Ausschluß der Öffentlichkeit wurde der Planung und dem Bau eines Wavepools/park/garden zugestimmt. Ein Teil des Münchener Flughafens liegt im Hallbergmooser Gemeindegebiet. Dort soll im Munich Airport Businesspark nun auf 32000 Quadratmetern soetwas wie die baskische Welle umgesetzt werden. Neben der Wellenanlage soll dort auch ein Multifunktionsgebäude mit Läden, Gastronomie und Büros für Start up-Firmen entstehen. Investor ist die Rock Capital Group mit Sitz in Grünwald, Aussagen zum Investitionsvolumen gibt es noch keine, nach unseren Recherchen ist es aber mit einer Million nicht getan. Rock Capital ist bereits Eigentümer des Gebäudekomplexes Skygate im MABP. Als Betreiber ist Planworx AG vorgesehen. Die Eventagentur aus München gründet eine Betreibergesellschaft und wird dann für den Betrieb verantwortlich sein. Wir halten euch hier auf dem Laufenden.

Wie weit vorangeschritten das Projekt ist, erkennt man daran, dass der Bürgermeister Harald Reents (CSU) Sonderkonditionen für Hallbergmooser Bürger ankündigt. Der Besuch des Geländes wird nicht günstig werden, was an den sehr hohen Betriebskosten und natürlich den heftigen Baukosten liegt. Mit den täglich bis zu 400 erwarteten Surfern werden stramme Einnahmen erwartet. Es fehlen natürlich die Vergleichswerte. Nimmt man den Park in Texas als Vorbild, so wird pro Stunde schon mal 70-80 Euro aufgerufen. Nichtsurfer zahlen 5 Euro.

Hochgerechnet sind dies rund 30.000 Euro am Tag. Bei 7 Tagen in der Woche kommen wir auf fast 1.000.000 im Monat x 12….. merkt ihr was?

Da dürfte das Investment sich nach ein paar Jahren wieder eingespielt haben.

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